Am Tag 6 im Zuge unseres Everest Base Camp Trekkings war Akklimatisierung angesagt. Bekanntlich soll man sich ja immer mal wieder Tage aussuchen, an denen man etwas höher steigt um anschließend wieder etwas tiefer zu schlafen. So ging es nun zur Akklimatisation von Dingboche rauf ins Dorf Chhukhung (oder Chukhung) und wieder zurück.
Fakten zur Etappe 6
- Distanz: 9,8km insgesamt
- Dauer: ca. 6h insgesamt
- Minimale Höhe: 4.266m
- Maximale Höhe: 4.730m
- Anstieg: 463m

Mit ein wenig Aspirin hatten wir die Nacht in Dingboche (4.340m) gut überstanden, zumal wir im Übrigen die einzigen Gäste (Nebensaison) in der gemütlichen Peaceful Lodge am Everest Trek waren.

Bevor es nun Richtung Khumbu Gletscher weitergehen sollte, war ein Tag der Akklimatisation notwendig, der uns nach Nordwesten zu Lhotse (8.516m) und Island Peak (6.189m) führen sollte.

Wir durften uns Zeit lassen, da es nur gute 1,5 bis 2 Stunden nach Chhukhung (4.730m) sind.

Es war auch insofern schön, sich keinen Stress zu machen, als dass die Gegend aufgrund ihrer Abgeschiedenheit durchaus etwas Mystisches an sich hat.

Einen Moment der Stille hält man am Denkmal für eine Gruppe von Alpinisten um Jerzy Kukuczka, einem der größten Bergsteiger unserer Zeit. Kukuczka bestieg als zweiter Mensch nach Reinhold Messner alle 14 Achttausender.

Die Medien inszenierten dies in den Achtziger Jahren als Wettlauf zwischen Messner und Kukuczka. Messner schreibt in seinem Buch „Überlebt„, dass es diesen Wettlauf nie gegeben hat und würdigt Kukucka als einen der großartigsten Alpinisten den letzten Jahrhunderts. Leider sollte Jerzy Kukuczka im Oktober 1989 an der Südwand des Lhotse verunglücken, wovon dieses Denkmal für seine Kollegen und ihn zeugt.

Längst über der Baumgrenze wandert man durch die eiszeitliche Landschaft des Solokhumbu und erreicht die Siedlung Chhukhung, einen ruhigen Ort zwischen Lhotse (8.516m) und Island Peak (6.189m), zu dem selbst im Internet nicht viel zu finden ist.

Die aus wenigen Häusern bestehende Siedlung ist jedoch Ausgangspunkt für zwei äußerst beliebte Berge. Zum einen besteht die Option, innerhalb von 6 Stunden (hin und zurück) den Chhukhung Ri (5.546m) zu besteigen.

Zum Anderen ist das Dorf Startpunkt für Besteigungen des 6.189m hohen Island Peaks, einem der auf häufigsten bestiegenen Gipfel der Welt.
So ertappt man beim Spaziergang durch die Siedlung auch immer wieder Requisiten, welche wohl für das Island Peak Base Camp gedacht sein dürften.

Darüber hinaus liegt Chhukhung direkt am Lhotse (8.516m), dem vierthöchsten Berg der Erde (was nicht jedes Dorf von sich behaupten kann).

Wir gönnten uns erstmal einen Gemüsereis im Chukhung Resort & Restaurant und dazu einen guten Milk Coffee.

Nach dem Essen nutzten wir die Gelegenheit, die Umgebung zu erkunden, was insofern sehr spannend war, als dass man in der Nebensaison nur sehr weniger Trekker und Bergsteiger unterwegs vorfindet und dementsprechend das Dorf so sehen kann, wie es lebt.



Vorbei an ein paar Kühen und Yaks ging’s dann wieder zurück nach Dingboche.


Dort setzten wir uns noch ein wenig an die Stupa am Hang und ließen den Abend ausklingen, bevor es dann am nächsten Tag wieder weiter Richtung Lobuche an die Ausläufer des Khumbu-Gletschers am Mount Everest Base Camp Trek ging.

GSP Karte
Hier geht’s weiter zum nächsten Tag, dem Weg nach Lobuche.
Alle Etappen am Mount Everest Base Camp Trek.
