Nach gemütlichem Abstieg vom Kala Patthar (5.675m) und Frühstück in Gorak Shep (5.207m) war es an der Zeit, wieder talauswärts zu wandern.
Die letzten acht Tage am EBC Trek hatten wir damit verbracht, immer weiter in das Everest-Gebiet aufzusteigen, was letztlich im Besuch des Base Camps gipfelte.
Von nun an waren wir wieder unterwegs Richtung Tal, wobei wir aber gleich eine abweichende Route wählten, um noch mehr Eindrücke vom Sagarmatha-Nationalpark einzufangen.
Fürs erste ging es aber mal zurück nach Lobuche (4.940m), wieder vorbei an der Abzweigung zum italienischen Forschungslabor evk2cnr („Italian Pyramid“) – vielleicht schaffen wir’s ja das nächste Mal dort hin, am Hinweg hatten wir es ja nicht gefunden.
So verläuft der Weg wie gewohnt über die sandigen Moränen des Khumbu-Gletschers, bis man sich im ehemaligen Almdorf Lobuche einen Ginger-Tea gönnen darf.
In weiterer Folge gelangt man wieder zum Everest Memorial – dem Ort, an welchem unzählige Stein-Denkmäler für verunglückte Sherpa und Alpinisten errichtet wurden.
Die Denkmäler stehen auf einem Plateau, welches wir im eher steilen Abstieg verließen während wir auf den kleinen Ort Dughla (4.620m) zusteuerten.
Nach kurzer Mittagspause in der Kalapathar Lodge in Dughla überschritten wir erneut den Fluss, jedoch diesmal nicht mehr in Richtung Dingboche.
Unser Ziel war nun Pheriche, ein ruhiger Ort auf 4.371 Metern Höhe, gelegen in einem breiten Talkessel.
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Während in früheren Zeiten hauptsächlich Kartoffeln angebaut wurden, ist der Ort – wie viele andere – heute von vielen Lodges geprägt, die um das leibliche Wohl der Trekker bemüht sind.
In Pheriche befindet sich ebenso eine kleine Krankenstation, betrieben von der Himalayan Rescue Association (HRA) aus Kathmandu.
Der mit japanischer Hilfe 1975 errichtete Periche Aid-Post ist in den beiden Trekking-Saisonen (März bis Mai und Oktober bis Dezember) geöffnet, wobei sowohl Nepalis als auch internationale Freiwillige mitarbeiten.
Der Weg nach Pheriche war besonders entspannt. Zwar ist die Gesamtstrecke recht lang, jedoch waren wir (mitte September) allmählich die einzigen auf dem Weg und wir spürten auch schon, wie uns die niedrigeren Höhenmeter (knapp 1.000m Abstieg) gut taten.
So wanderten wir im Sonnenuntergang durch den Nebel und stießen hin und wieder auf den einen oder anderen Yak.
Angekommen in Pheriche war er erstmal Zeit, ein wenig zu schlafen, um anschließend die Umgebung zu erkunden.
Überraschenderweise gab es dort sogar eine Lodge namens „The Edelweiss„ – aus unserer Sicht sehr treffend, zumal im Khumbu-Gebiet tatsächlich überall Edelweiß wachsen.
Zum Nachdenken regt die Everest Memorial Sculture an, die direkt vor unserer Lodge (Panorama Lodge), stand.
Die zwei Meter hohe Skulptur wurde 2003 errichtet und besteht aus Edelstahl-Paneelen, welche mit Steinen vom Everest gefüllt sind.
Nach einer erfolgreichen Everest-Besteigung gründete eine Gruppe von britischen Alpinisten 1993 den Everest Memorial Trust mit dem Ziel, die Krankenstation in Pheriche zu unterstützen.
Nach der Tragödie am Everest 1996 entschlossen sie sich dazu, dieses Denkmal zum Gedenken an verunglückte Bergsteiger zu errichten.
It is modestly monumental. Not enormous but a tightly bound cone, whose surface is a strong and beautiful skin. Not trying to compete with the mountains but instead reflect them.
Der Abend in der Panorama-Lodge war etwas Besonders. Da die Lodge recht voll war, saßen wir am Tisch mit den einheimischen Sherpas und sprachen über unser Reinhold-Messner-Buch.
In weiterer Folge wurde eine DVD eingelegt und wir sahen uns, gemeinsam mit den Einheimischen und den anderen Gästen, diese Doku über die Söhne von Tenzing Norgay und Ed Hillary an.
Übrigens: Auch der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter war offenbar schon mal Gast in der Panorama Lodge Pheriche.
So wanderten wir erneut in prominenten Fußstapfen, nachdem schon unser Hotel in Kathmandu von Peter Habeler besucht wurde.
So ging ein langer und schöner Tag zu Ende und wir waren schon neugierig auf den weiteren Marsch zurück nach Tengboche, aber dazu ein andernmal.
Hier geht’s weiter zu unserem vorläufig letzten Artikel, verfasst am Smartphone in Namche Bazar.