Im Angesicht des höchsten Berges Österreichs führt der Großglockner Berglauf vom Bergdorf Heiligenblut über die Moränen der Pasterze hinauf zur Franz-Josefs-Höhe auf 2.369m.
Fakten zum Glocknerlauf
- Streckenlänge: ca. 13km
- Anstieg: 1.494m
- Start: Heiligenblut 1.247m
- Ziel: Franz-Josefs-Höhe 2.369m
- Bestzeit: Mamu Pedro 1:08:18 (2013)
- Datum: 14.7.2019
- Limit: 1.200 Teilnehmer
Seit über 18 Jahren nun zieht es Jahr für Jahr tausende Trailrunning-Begeisterte in das romantische Bergdorf Heiligenblut wenn es wieder heißt #MythosGlockner.
Das liegt nicht nur an der malerischen Großglockner Hochalpenstraße oder dem gewaltigen Glocknermassiv, sondern an jenem Juliwochenende am Großglockner Berglauf, der jährlich 1.200 Teilnehmer an ihre Grenzen bringt.
Teilnehmer aus 25 Nationen jeder Altersklasse laufen in verschiedenen Startblöcken vom Dorf rauf bis an den Fuße der Pasterze.
die Strecke
Der Großglockner Berglauf bietet nicht nur eine exzellente Trailrunning-Strecke sondern im Grunde auch einen pittoresken Wanderweg im Herzen des Nationalparks Hohe Tauern.
Tracking Berglauf 2016 mit FITAPP
Auf 1.247m starten die Läufer im Zentrum von Heiligenblut und laufen die ersten paar Minuten gemütlich bis ins hinterste Talende.
Nach der Wolfgangkapelle und der Brücke über die Möll wird es dann etwas steiler und man nähert sich allmählich der ersten Schlüsselstelle, dem Weg rauf zur Sattelalm.
Hier ist es das erste Mal richtig steil, was man allein daran bemerkt, dass der überwiegende Großteil der Teilnehmer vom Laufen ins schnelle Gehen wechselt.
Ist dieser Teil überwunden, so gelangt man mit der Sattelalm zur ersten Labestation. Einheimische freiwillige Helfer stehen hier mit Wasser, isotonischen Getränken sowie Bananen bereit. Auch ein Gartenschlauch mit frischem Sprühnebel steht zur Erfrischung bereit.
Der weitere Weg führt die Trailrunner zur Bricciuskapelle, einem sakralen Denkmal in Heiligenblut. Hier (sowie in der Sofienkirche in Istanbul) beginnt die Sage rund um das Heilige Blut, aber dazu ein andern Mal…
Ist die Bricciuskapelle passiert, so wartet mit dem Wasserfall des Leiterbachs eine weitere Sehenswürdigkeit auf die Läufer, auch wenn wohl keine Zeit besteht um den mystischen Ort auf sich wirken zu lassen.
Nun beginnt eine weitere Schlüsselstelle am Großglockner Berglauf, aus meiner Sicht sogar die härteste Stelle: die steile Passage rauf zur Trogalm.
Links und rechts steht die Bergrettung bereit um den Teilnehmern den Weg zu weisen durch die Leiterschlucht rauf in den steilen Wald.
Als Entschädigung wartet auf der Trogalm die zweite Labestation. Die fleißigen Helfer schaffen es jedes Jahr, Tische und Getränke an diesen Ort zu tragen, auch hier wieder ein großes Lob an die Helferschaft.
Im Vergleich zu den vorangegangenen Passagen geht es nun (zumindest rückblickend betrachtet) etwas weniger steil taleinwärts zum Margeritzenstausee.
Haben die Läufer den See erreicht, so dürfte ihnen klar werden, dass sie sich bereits in einer anderen Vegetationsstufe befinden. Allmählich finden sich keine Bäume mehr, das Gras wird kürzer, die Luft kühler. Man nähert sich der eiszeitlichen Landschaft rund um die Pasterze, links der Großglockner, rechts der Spielmann.
Am Margeritzenstausee wartet mit Labestation 3 am Großglockner Berlauf eine Erfrischung auf die Teilnehmer, im Übrigen ist es rund um den See auch das erste Mal tatsächlich flach. Hier startet übrigens der Weg zur Salmhütte und somit der Normalweg zum Glockner. Gleichzeitig wäre dies der Endpunkt des Wiener Höhenweges.
Im nächsten Schritt gilt es für die Trailrunner am Glocknerlauf, den Elisabethfelsen zu bezwingen. Kaiserin Elisabeth („Sissi“) wurde anlässlich des Besuchs des Kaiserpaares in Heiligenblut auf einer Sänfte bis an diesen Ort am Fuße der Pasterze getragen.
Ist der Felsrücken erklommen, so findet man sich am Sandersee wieder, einem wahrlich mystischen Ort. Die abgeschliffenen Felsen zeugen davon, dass hier vor knapp 100 Jahren noch das mächtige Gletschereis der Pasterze lag.
Ist die Hängebrücke überquert, so haben die Trailrunner ein längeres flacheres Stück vor sich, womöglich die letzte Gelegenheit, um am Glocknerlauf Zeit zu gewinnen.
Kurz, bevor das Gletschereis der Pasterze beginnt, warten einheimische Helfer mit der letzten Labestation. Von nun an geht es äußerst steil bergauf.
Blickt man nach rechts oben, so sieht man bereits das Ziel – und hört bereits die jubelnden Massen.
512 Stufen sind hier im Zick-zack zu bewältigen um auf die Franz-Josefs-Höhe zu gelangen.
Die letzten 20 Meter im Zielraum sind dann wieder flach, nichtsdestotrotz ist es es schwierig, hier nochmals mit aller Kraft zu laufen – zu viel wurde dem Körper bereits abverlangt am Glockner Berglauf.
Ist das Ziel erreicht, so erwarten die TeilnehmerInnen sofort Medaillen, Decken und Getränke; und jeder darf stolz sein, Teil des #MythosGlockner zu sein.
Tipps
- Ein wenig „Einlaufen“ rund um den Startbereich schadet nie.
- Langsam auf den ersten Kilometern, es gibt keinen Grund hier schon alles zu geben!
- Auch wenn das erste Stück zur Sattelalm steil ist, nach der Labestation ist man wieder gut erholt.
- Fotografen auf am Glocknerlauf: immer Lächeln und die Startnummer zeigen, dann findet ihr die Fotos danach schneller.
- Wenn’s steil wird: einfach mal gehen! So schafft man es am ehesten gut ins Ziel.
- Keinen Müll fallen lassen! Die Helfer arbeiten alle fleißig daran, dass unser schöner Nationalpark so schön bleibt, macht es ihnen nicht unnötig schwer!
- Keinen Lärm machen! Wir sind nur Gast – das Steinwild und die Murmeltiere möchten ihre Ruhe haben.
- Sandersee: Hier kann man nochmals ordentlich Gas geben und Zeit gewinnen, auch zum Überholen ist hier genug Platz.
- 512 Stufen ins Ziel: Nicht aufgeben, das geht schon irgendwie.
- Trainingstipp: rauf zu den Hütten der Schobergruppe
- das Wichtigste: Spaß haben!
Wir waren übrigens auch 2018 wieder bei Glocknerlauf als Team FITAPP – HouseBerg.at.
René Kerschbaumer
Übrigens: Fall jemand weiter rauf will: Tourenbeschreibung Großglockner